Familientreffen der Heinemann-Nachfahren

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Namensschilder
Namensschilder für die Nachfahren der Familie Heinemann

Vom 10. bis zum 13. Juli 2015 trafen sich über 40 Nach­fahren der jüdi­schen Familie Heine­mann aus Lüne­burg in der Stadt ihrer Vor­fahren. Anlass war die Rück­gabe von Objek­ten aus der Samm­lung des Museums Lüne­burg, die 1940 unrecht­mäßig aus dem Nach­lass von Marcus Heine­mann (1819-1908) erworben worden waren. Marcus Heine­mann war ein weit über die Grenzen der Stadt hinaus hochan­gesehener Bankier und Mäzen, Gründer und treibende Kraft zahl­loser sozialer Initia­tiven. Er gehörte zu den Gründungs­mitglie­dern des Museums­vereins, schenkte dem Museum viele wert­volle Stücke und blieb ihm sein Leben lang eng ver­bunden. Mit seiner Frau Henriette hatte er 17 Kinder, von denen 13 das Erwach­senen­alter erreich­ten. In einer groß­zügigen Geste hatten sich rund 60 seiner über die ganze Welt verstreu­ten Erben schon im Voraus dafür ent­schieden, die Familien­objekte ihre­seits dem Museum als lang­fristige Leih­gabe zur Verfü­gung zu stellen.

Die Übergabe der Objekte nahmen nun über 40 Nach­fahren von Marcus und seinem Bruder Salomon Heine­mann zum Anlass, sich im Museum Lüneburg zu treffen. Urenkel, Ur-Urenkel und Ur-Ur-Urenkel im Alter zwischen acht und achtzig reisten an: aus den USA, aus Groß­britan­nien, Israel, Guate­mala, Frank­reich und aus Deutsch­land. Die meisten von ihnen kannten sich unter­einander nicht, hatten oft noch nicht einmal von der Exis­tenz einer so großen Verwandt­schaft gewusst. Im Laufe des Wochen­endes begaben sie sich gemein­sam mit Mitar­beitern und Ehren­amtlichen des Museums Lüne­burg auf die Suche nach ihren Wurzeln, entdeckten zahl­lose Spuren der Familien­geschichte in der Stadt, tauschten Geschichten und Erinne­rungen an gemein­same Verwandte aus – und lernten sich vor allem unter­einander kennen.

Auf eine unge­wöhnliche Weise verbanden sich so an diesem Wochen­ende Vergan­genheit, Gegen­wart und Zukunft: Der gemeinsame Blick in die Geschichte, mit all ihren schönen wie auch schmerz­haften Seiten, ließ an diesem Wochen­ende im Museum eine ganz besondere Atmos­phäre ent­stehen, die keiner der Betei­ligten so schnell wieder vergessen wird. Das Museum bot den Raum für Gespräche, Emo­tionen, Bilder, Diskus­sionen, Ent­deckungen und Erfah­rungen. Überall in der Stadt öffneten Lüne­burger ihre Türen und Häuser, luden die Nach­fahren der Heine­manns ein und gaben ihnen so das Gefühl, siebzig Jahre nach Kriegs­ende in Lüne­burg herzlich will­kommen zu sein.

(Anneke de Rudder)

Kleine Fotogalerie

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Almost Lost: the Heinemann Legacy – a film from Dr. Becki Cohn-Vargas
Von Lüneburg aus in die Welt, Ankündigung des Heinemann-Familientreffens
Der Marcus-Heinemann-Saal
Provenienzforschung am Museum Lüneburg

LZ-Artikel, 13.07.15, Treffen der Heinemanns – Internationaler Festakt im Lüneburger ...(330 KB)

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