Porzellan der Lüneburger Brauerfamilie Rick geht ans Museum
„Nun geht es von der Familie Gieseking als Lüneburger Brauer-Geschirr in das Museum Lüneburg, wo es gut aufgehoben ist“ – mit diesen Worten übergab Karl-Eckhard Gieseking im Namen seiner Familie Porzellan und Silberbesteck aus dem ehemaligen Besitz der bekannten Lüneburger Brauerfamilie Andreas Rick an das Museum. Darunter befinden sich eine Kaffee- und eine Teekanne, zwei Sahnekännchen, mehrere Tassen und Unterschälchen, und auch eine große Schale mit dem Monogramm R, das für die Familie Rick steht. Auch auf dem Silberbesteck einschließlich Suppenkelle ist das Monogramm der Familie zu finden. Karl-Eckhard Gieseking ist den Lüneburgern als Experte und Sammler der Lüneburger Braugeschichte bekannt. Und er versteht sich als „Sponsor im Kleinen“, der die Lüneburger Museen gerne mit Stücken aus seiner Sammlung bedenkt. Das Porzellan der Brauerfamilie Rick, Vorfahren der Giesekings, wurde von Generation zu Generation weitergegeben und dabei immer mehr auseinandergeteilt. Die noch vorhandenen Service-Teile stammen von Giesekings Mutter Helene Gieseking und ihrer Schwester Maria, sie sollten unbedingt in Lüneburg erhalten bleiben. Das Service entspricht der Zeit des Klassizismus und stammt aus verschiedenen Manufakturen, darunter die Manufakturen Carl Tielsch Rauenstein in Thüringen und Altwasser in Schlesien.
Das Museum Lüneburg freut sich sehr über die Schenkung. Museumleiterin Heike Düselder dankt der Familie Gieseking und betont: „Damit kommt ein weiterer wichtiger Baustein für die Umsetzung der neuen Ausstellungsabteilung zur Lüneburger Wirtschaftsgeschichte ins Museum, die in der zweiten Jahreshälfte im Krügerbau eröffnet wird.“
Der Bierbrauer und Branntweinbrenner Andreas Rick kam 1742 von Lüchow nach Lüneburg und gründete hier eine Brauerei. Das Brauhaus befand sich vermutlich Auf dem Meere 36. Heute erinnert noch eine Grabplatte an der Nordseite der St. Johanniskirche an die bedeutende Brauerfamilie als Vorfahren des Lüneburgers Karl-Eckhard Gieseking – und künftig auch das Familienporzellan im Museum.