Deutsch-Japanische Geschichte auf Wanderschaft
Vom 21. bis 24. Juni präsentiert sich Lüneburg auf dem Hansetag in Rostock. In unmittelbarer Nähe, in der Societät Rostock maritim e.V., zeigt die Deutsch-Japanische Gesellschaft Rostock zur gleichen Zeit ein anderes Stück Lüneburger Geschichte: Hier ist seit kurzem die Wanderausstellung Begegnungen hinter Stacheldraht. Deutsche Kriegsgefangene im Lager Bandō in Japan, 1917–1920 zu sehen.
Die vom Museum Lüneburg konzipierte Ausstellung spannt einen Bogen von den Expansionsbestrebungen des Deutschen Reiches im Zeitalter des Imperialismus über die Gefangennahme deutscher Soldaten in Tsingtau bis hin zum Lageralltag in Bandō und folgt den Spuren, die die „Begegnungen hinter Stacheldraht” bis heute hinterlassen haben. Das Lager Bandō in der Präfektur Tokushima beeinflusste maßgeblich die deutsch-japanischen Beziehungen im 20. Jahrhundert – auch durch die japanische Erstaufführung von Beethovens Neunter Symphonie.
Die Ausstellung ist bis zum 15. Juli in Rostock und anschließend in Wilhelmshaven und Oldenburg zu sehen. Anfang 2019 wird sie im neuen Landtagsgebäude in Hannover präsentiert. Weitere Standorte in öffentlichen Einrichtungen und Schulen sind geplant. Ermöglicht wird dies durch eine Finanzierung des Landes Niedersachsen und der Stiftung Niedersachsen, die die Kosten von rund 30.000 Euro für die Wanderausstellung tragen.