Ein Himmelsglobus auf Reisen
Der Kartograph Gerhard Mercator stellte seit 1551 in der flandrischen Stadt Löwen Himmelsgloben her. Eines der wenigen erhaltenen Exemplare geht nun vom Museum Lüneburg aus für drei Monate zurück an seinen Ursprungsort. In Leuven wird es Teil der internationalen Ausstellung „In Search of Utopia” sein, die sich, ausgehend vom Buch „Utopia” des Thomas Morus der Zeit der Renaissance in Europa widmet.
Mercators Globenpaar, das aus einem Erd- und einem Himmelsglobus besteht, zählt zu den wertvollsten und bedeutendsten Exponaten des Museum Lüneburg. Die Globen kamen 1883 als Leihgabe der Ratsbücherei Lüneburg in die Sammlungen des Museums. Nur knapp ein Dutzend dieser Globenpaare sind weltweit erhalten. Nun wird der Himmelsglobus allein auf Reisen gehen und in Belgien im Rahmen einer Ausstellung im Museum Leuven präsentiert werden.
Die Ausstellung „In Search of Utopia” widmet sich dem englischen Humanisten und Staatsmann Thomas Morus, der seinen Roman „Utopia” 1516 in Löwen veröffentlichte. Die Ausstellung ist mit international hochkarätigen Leihgaben besetzt. Die Leihgabe aus Lüneburg wird neben dem weltweit ersten bekannten Himmelsglobus aus dem Jahr 1502 und den Sternenkarten Albrecht Dürers von 1515 zu sehen sein.
Im Auftrag des Museums Leuven kümmert sich die renommierte Kunstspedition Hasenkamp um den Transport. Bereits am Freitag, den 7. Oktober wurde eine maßgefertigte Transport- und Klimakiste angeliefert. Die Verpackung des Globus erfolgte am Montag, den 10. Oktober und dauerte etwa zwei Stunden. Der Globus wurde in zehn speziell zugeschnittene Schaumstoffplatten eingebettet und dann in der Kiste versiegelt. Diese wird am 13. Oktober nach Löwen transportiert. Die Ausstellung wird am 19. Oktober 2016 eröffnet und dauert bis zum 17. Januar 2017. Dann wird die Firma Hasenkamp den Himmelsglobus von 1551 wieder ins Museum Lüneburg bringen.
(Dr. Ulfert Tschirner)
Die Mercator-Globen
Informationen zur Ausstellung auf der Webseite des Museums Leuven