Fragment eines „Knight Jug”
Fundort: Lüneburg, Salzstraße am Wasser
Material: gelbe glasierte Irdenware
Herkunft/ Datierung: Ostengland; 13./14. Jahrhundert
Zu den frühesten Belegen eines Keramikhandels in Lüneburg zählen wenige Scherben von glasierter gelber Irdenware aus Rouen im Norden Frankreichs und grün glasierter grauer Irdenware aus Saintonge in Westfrankreich, die im 13. und 14. Jahrhundert produziert wurden.
Eine grün glasierte Ritterfigur mit Schild zierte einen sogenannten „Scarborough ware knight jug”. Die Kannen sind ein Beleg für die mittelalterliche Begeisterung für das Rittertum. Eine Serie von modellierten Rittern mit Schilden auf Pferden wurde auf den Schultern der Kannen montiert. Den Ausguss der Kannen bildet ein bärtiger Mann. Auf der Wandung der Kannen befinden sich weitere dekorative Elemente, die vermutlich eine Jagd darstellen. Diese reich verzierten Krüge wurden an der Ostküste Englands in der zweiten Hälfte des 13. und im frühen 14. Jahrhundert hergestellt. Nur wenige Parallelen sind bisher auf dem Kontinent bekannt, etwa aus Brügge oder aus Oslo. Dieses Keramikobjekt war nicht unbedingt Handelsobjekt, sondern vielleicht der persönliche Besitz eines Händlers.
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