Jerusalems Stadtbild im Spätmittelalter
Vortrag am 3. April im Lüneburger Rathaus
Um die „Die Wahrnehmung des Stadtbildes von Jerusalem im Spätmittelalter” geht es im Vortrag von Botschafter a. D. Dr. Mordechay Lewy am 3. April im Lüneburger Rathaus. Im ausgehenden Mittelalter kannten nur wenige Europäer Jerusalem aus eigener Anschauung, denn die kostspielige Pilgerfahrt in das Heilige Land war ein Privileg weniger adliger und vermögender Personen. Dennoch war Jerusalem allenthalben präsent. Fast jeder konnte in seiner heimatlichen Kirche die Passionswoche in gewisser Weise mit seinen eigenen Augen wahrnehmen, als sei er in Jerusalem dabei. Oder viele Menschen konnten bei einem Gang durch ihre Stadt auf einem Kreuzweg den Weg der Jerusalempilger durch die Via Dolorosa nachvollziehen. Diese allgegenwärtigen Bilder Jerusalems changierten allerdings zwischen realistischer Abbildung und idealisierter Vision. In sie flossen die Texte der Bibel, das von Jerusalemreisenden Berichtete und von Künstlern Entworfene gleichermaßen ein. So entstanden im europäischen Mittelalter und in der Renaissance unterschiedliche Jerusalem-Bilder. Jerusalem war ein ständiges Déjà-vu.
Der Vortrag führt in jene Bildwelten ein, durch welche die nur für wenige tatsächlich erreichbare Heilige Stadt Teil der alltäglichen Erfahrung wurde. Beginn ist um 19 Uhr im Fürstensaal des Rathauses, der Eintritt ist frei. „Die Wahrnehmung des Stadtbildes von Jerusalem im Spätmittelalter” ist zugleich der Eröffnungsvortrag der gemeinsamen Tagung „Pilgerfahrten und Wallfahrtskirchen zwischen Weser und Elbe” der Museen Stade und des Museum Lüneburg, die vom 3. bis 5. April stattfindet.
Weitere Informationen unter Pilgerspuren, Tagung
Das zugehörige Forschungsprojekt Pilgerspuren: Orte | Wege | Zeichen