4. Lüneburger Forum zur Stadtgeschichte
Revolution, Revolte, Protest – städtische Gesellschaften unter Druck
21. November 2018
Tagung in Zusammenarbeit mit der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg
Die Magie der runden Zahl lässt 2018 in den Medien als Jubiläumsjahr der Novemberrevolution von 1918 und der Studentenrevolte von 1968 erscheinen. Demgegenüber ist der 170. Wiederkehr der Märzrevolution von 1848 in der Öffentlichkeit kaum gedacht worden – und überhaupt schwer, in die mediale Wahrnehmung zu gelangen, haben es Revolten, Umstürze, Unruhen und Protestbewegungen der Zeit vor 1789, was auch daran liegt, dass der Revolutionsbegriff durch die die Französische Revolution umgewertet wurde und dass Revolutionstheorien bevorzugt nach den französischen Ereignissen entworfen werden.
Das diesjährige Lüneburger Forum zur Stadtgeschichte setzt hier an und geht anders vor: Nun schon zum vierten Mal sucht es epochenübergreifend zu denken und aktuelle historische Fragen mit zeitlich längerem Atem zu diskutieren.
Beginnend mit der Lüneburger Aufruhr von 1454 bis 1456 und anderen mittelalterlichen Unruhen wird die Thematik von Revolte und Revolution durch die Frühe Neuzeit bis ins 19. Jahrhundert und 20. Jahrhundert weiterverfolgt, um Lüneburger Stadtgeschichte in Norddeutschland und Europa zu verstehen. Rund 500 Jahre Protestgeschichte lassen begriffliche Probleme, wiederkehrende Strukturen, individuelle Beschleunigungsmomente und wechselnde Akteure klarer erkennen und sollen Zuhörerinnen und Zuhörer zur Diskussion einladen.
(Autor: Stephan Selzer)
Programm
- 10:00–10:20 Uhr
Begrüßung und Einführung
- 10:20–11:00 Uhr
Geldwertveränderungen als Auslöser innerstädtischer Konflikte im Spätmittelalter
Dr. Hendrik Mäkeler, Frankfurt
- 11:00–11:30 Uhr
Kaffeepause
- 11:30–12:10 Uhr
„Aufrührer“, „Zusammen Rottirer“ und „Complotisten“ in Hamburg im ausgehenden 17. Jahrhundert.
Die ‚Jastram-Snitgerschen Wirren‘.
Dr. Kai Lohsträter, Hamburg
- 12:10–12:50 Uhr
Lüneburger Juristen in der Revolution von 1848
Dr. Christopher Scharnhop, Lüneburg
- 12:50–14:30 Uhr
Mittagspause
- 14:30–15:10 Uhr
Das Bottroper Rathaus-Massaker vom 19. Februar 1919:
Verantwortlichkeit, Instrumentalisierung und Verleugnung eines Verbrechens
Rene Hoffmann, Essen
- 15:10–15:40 Uhr
Kaffeepause
- 15:40–16:20 Uhr
Lüneburg „1968“
Anmerkungen zur Geschichte und Quellenlage der „68er“ – Bewegung aus lokal historischer Sicht
Dr. Thomas Lux, Lüneburg
- 16:20–17:00 Uhr
„Revolution im Museum“
Dr. Olaf Matthes, Hamburg
- 17:30 Uhr
Führung durch das Lüneburger Stadtarchiv
Dr. Thomas Lux, Lüneburg
Die Veranstaltung findet im Marcus-Heinemann-Saal des Museum Lüneburg (Eingang Wandrahmstraße) sowie – nach 17 Uhr – im Stadtarchiv Lüneburg statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Veranstalter: Stadtarchiv der Hansestadt Lüneburg, Museum Lüneburg, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Jutta Nowosadtko, Prof. Dr. Stephan Selzer
Organisatorische Leitung: Dr. Thomas Lux, Christian Ashauer M.A.
Siehe auch: Programm-Flyer zur Veranstaltung (3,1 MB)
Plakat zur Veranstaltung (2,4 MB)