4. Lüneburger Forum zur Stadtgeschichte

Revolution, Revolte, Protest – städtische Gesellschaften unter Druck

21. November 2018

Tagung in Zusammenarbeit mit der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg

historisches Foto: Arbeiter auf dem Lüneburger Marktplatz protestieren gegen Nazis
Proteste von Anhängern der KPD in Lüneburg im Jahr 1932 (Foto: Stadtarchiv Lüneburg)

Die Magie der runden Zahl lässt 2018 in den Medien als Jubiläumsjahr der Novemberrevolution von 1918 und der Studentenrevolte von 1968 erscheinen. Demgegenüber ist der 170. Wiederkehr der Märzrevolution von 1848 in der Öffentlichkeit kaum gedacht worden – und überhaupt schwer, in die mediale Wahrnehmung zu gelangen, haben es Revolten, Umstürze, Unruhen und Protestbewegungen der Zeit vor 1789, was auch daran liegt, dass der Revolutionsbegriff durch die die Französische Revolution umgewertet wurde und dass Revolutionstheorien bevorzugt nach den französischen Ereignissen entworfen werden.

Das diesjährige Lüneburger Forum zur Stadtgeschichte setzt hier an und geht anders vor: Nun schon zum vierten Mal sucht es epochenübergreifend zu denken und aktuelle historische Fragen mit zeitlich längerem Atem zu diskutieren.

Beginnend mit der Lüneburger Aufruhr von 1454 bis 1456 und anderen mittelalterlichen Unruhen wird die Thematik von Revolte und Revolution durch die Frühe Neuzeit bis ins 19. Jahrhundert und 20. Jahrhundert weiterverfolgt, um Lüneburger Stadtgeschichte in Norddeutschland und Europa zu verstehen. Rund 500 Jahre Protestgeschichte lassen begriffliche Probleme, wiederkehrende Strukturen, individuelle Beschleunigungsmomente und wechselnde Akteure klarer erkennen und sollen Zuhörerinnen und Zuhörer zur Diskussion einladen.

(Autor: Stephan Selzer)

Programm

10:00–10:20 Uhr

Begrüßung und Einführung

10:20–11:00 Uhr

Geldwertveränderungen als Auslöser innerstädtischer Konflikte im Spätmittelalter

Dr. Hendrik Mäkeler, Frankfurt

11:00–11:30 Uhr

Kaffeepause

11:30–12:10 Uhr

„Aufrührer“, „Zusammen Rottirer“ und „Complotisten“ in Hamburg im ausgehenden 17. Jahrhundert.

Die ‚Jastram-Snitgerschen Wirren‘.

Dr. Kai Lohsträter, Hamburg

12:10–12:50 Uhr

Lüneburger Juristen in der Revolution von 1848

Dr. Christopher Scharnhop, Lüneburg

12:50–14:30 Uhr

Mittagspause

14:30–15:10 Uhr

Das Bottroper Rathaus-Massaker vom 19. Februar 1919:

Verantwortlichkeit, Instrumentalisierung und Verleugnung eines Verbrechens

Rene Hoffmann, Essen

15:10–15:40 Uhr

Kaffeepause

15:40–16:20 Uhr

Lüneburg „1968“

Anmerkungen zur Geschichte und Quellenlage der „68er“ – Bewegung aus lokal historischer Sicht

Dr. Thomas Lux, Lüneburg

16:20–17:00 Uhr

„Revolution im Museum“

Dr. Olaf Matthes, Hamburg

17:30 Uhr

Führung durch das Lüneburger Stadtarchiv

Dr. Thomas Lux, Lüneburg

Die Veranstaltung findet im Marcus-Heinemann-Saal des Museum Lüneburg (Eingang Wandrahmstraße) sowie – nach 17 Uhr – im Stadtarchiv Lüneburg statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Veranstalter:  Stadtarchiv der Hansestadt Lüneburg, Museum Lüneburg, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg

Wissenschaftliche Leitung:  Prof. Dr. Jutta Nowosadtko, Prof. Dr. Stephan Selzer

Organisatorische Leitung:  Dr. Thomas Lux, Christian Ashauer M.A.

Gefördert durch:
Logo Sparkassenstiftung Lüneburg

Siehe auch: Programm-Flyer zur Veranstaltung (3,1 MB)
Plakat zur Veranstaltung (2,4 MB)

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