Klösterliche Gartenkultur
Das Ortskuratorium Lüneburg, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, lädt ein:
Vortrag von Dr.-Ing. Inken Formann am 09.06. um 19:30 Uhr
Ort: Marcus Heinemann Saal (Eingang Wandrahmstraße), Eintritt frei
Mit Klostergärten verbindet man landläufig oft den quadratischen Kreuzgang mit innenliegender Grünfläche. Die Klöster wiesen mit Kräutergärten, Baumgärten, Nutz- und Ziergärten weit mehr Gartentypen auf. Im Kreuzhof ging es nicht immer ruhig und meditativ aus.
Neben den Gartenräumen, die sich aus dem Klosterbauschema und den alltäglichen Erfordernissen des Gemeinschaftslebens entwickelt haben, werden in dem Vortrag auch die „Damengärten” vorgestellt. Sie wurden von den einzelnen Stiftsdamen individuell bewirtschaftet und entstanden im Zuge der Einrichtungen von Privathaushalten. Daneben werden im Vortrag auch die oft künstlerisch gestalteten Gartenbereiche der Äbtissinnen betrachtet. Es sind aber vor allem die „Damengärten”, die – in vielen Anlagen bis heute überliefert – Zeugnis vom eher weltlich als religiös geprägten Lebensalltag der Damenstifte geben.
Alles in allem werden in dem Vortrag neben den Kenntnissen über mittelalterliche Gartentypen und deren Nutzungen auch Anlagen des 17./18. und des 19. Jahrhunderts sowie zeitgenössische Klostergärten des 21. Jahrhunderts vorgestellt.
Zur Vortragenden: Frau Dr.-Ing. Inken Formann hat Landschaftsarchitektur und Freiraumplanung an der Universität Hannover studiert und über die Gartenkultur der evangelischen Frauenklöster und Damenstifte in Norddeutschland promoviert. Sie ist seit 2009 Leiterin des Fachgebietes Gärten in der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen und Vizevorsitzenden des AK Historische Gärten der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur.
(Text: Prof. Dr. med. Paul Georg Lankisch, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Ortskuratorium Lüneburg)