Einzug der Glockentürme
Am 3. Juni 2014 hatte ein großer Baukran eine besondere Fracht über das Dach des Lüneburger Museums zu hieven: drei Glockentürme waren in der Frühe angeliefert worden und sollten im neu gestalteten Innenhof aufgerichtet werden. Der Bildhauer Klaus-Friedrich Großkopf hat die silbern glänzenden Stahlgerüste passend zu den Glocken, die darin hängen sollen, in drei Größen geschaffen.
Die beiden größeren Glocken wurden von dem Lüneburger Glockengießer Cord Fribusch gegossen, eine 1468 für den Nikolaihof in Bardowick, die zweite 1473 für den Stammsitz der Adelsfamilie Blücher bei Boizenburg. Die dritte Glocke wurde mutmaßlich 1498 in Salzhausen gegossen, sie erschallte im Kloster Lüne bis sie 1901 bei einem Trauergeläut für die Kaiserin Friedrich ihren Klang verlor und schließlich 1932 ins Museum gelangte.
Die vierte und größte der Glocken im Innenhof des Museums, die ehemalige Marktglocke, wird nicht gehängt, sondern in Schräglage aufgestellt werden. Sie wurde 1385 vermutlich für St. Johannis gegossen, kam als Fehlguss aber in den Rathausturm, wo sie bis zu ihrer Ablösung durch das Porzellanglockenspiel 1956 schlug.
Die aufwändige Aktion wurde von der Baufirma Manzke gesponsert, wofür wir herzlich danken.
LZ-Artikel, 04.06.2014, S. 13 Glocken schweben übers Dach – Künftig schmücken sie den Innenhof ...
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