Der Wolf. Ein Wildtier kehrt zurück
Eine Wanderausstellung des Landesmuseums Hannover
27. Oktober 2017 – 18. Februar 2018
Nach über einem Jahrhundert, in dem in Deutschland keine Wölfe lebten, ist der Wolf wieder eingewandert. In Niedersachsen ließ sich das erste Rudel 2012 auf dem Truppenübungsplatz in Munster nieder. Die Anwesenheit und Ausbreitung der Wildtiere wird mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, ob mit Wohlwollen oder Skepsis. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass sich die Lebensbedingungen für die Tiere stark verändert haben, denn Wildnis gibt es im dicht besiedelten Deutschland nur noch wenig. So passen sich die Wölfe gut an unsere heutige Kulturlandschaft an und kommen unweigerlich auch in Kontakt mit Menschen und Nutztieren.
Die Ausstellung lädt Kinder und Erwachsene dazu ein, die Lebensweise der Wölfe näher kennenzulernen und in die Welt dieser faszinierenden Wildtiere einzutauchen. Die vom Landesmuseum Hannover und dem niedersächsischen Wolfsbüro konzipierte Wanderausstellung räumt mit Vorurteilen und Klischees auf und zeigt anschaulich, wie Schutz vor Wölfen und für Wölfe sinnvoll gestaltet werden kann.
Museumsleiterin Prof. Dr. Heike Düselder freut sich, die Ausstellung in Lüneburg zeigen zu können: „Die Rückkehr des Wolfes ist ein stark polarisierendes Thema, das in der öffentlichen Diskussion oft sehr emotional behandelt wird. Mit der Ausstellung sollen den Besuchern objektive Fakten an die Hand gegeben werden, die das Wildtier Wolf weder verharmlosen, noch dessen Gefahr übertrieben darstellen.” Landrat Manfred Nahrstedt ergänzt: „Alle Beteiligten – das Land, der Naturschutz, die Tierhalter – müssen gemeinsam einen Weg finden, einvernehmlich die Interessen des Menschen und des Wolfsschutzes zusammenzubringen. Die Ausstellung bietet hier einen Anknüpfungspunkt für die Diskussion.”
- Eröffnung derAusstellung am 26. Oktober 2017
Landrat Manfred Nahrstedt und Museumsleiterin Heike Düselder flankieren „Kurti”, rechts Verena Harms vom Wolfsbüro (NLWKN) - Eingang zur Ausstellung, am Boden ein Leitsystem aus leuchtenden Pfotenspuren
- Eine Besucherin in der neu eröffneten Wanderausstellung – vor ihr das Tierpräparat des Wolfes MT6, gemeinhin auch „Kurti” genannt.
Die Kabinettausstellung vermittelt auf verschiedenen Text- und Bildtafeln sowie durch Videoclips, wie die Tiere leben, sich fortpflanzen und jagen. Durch Ratespiele und Hand-On-Stationen wird zudem der Unterschied zwischen Hund und Wolf sowie das richtige Verhalten bei Wolfskontakt spielerisch erklärt. Einzelne Exponate, wie ein Telemetrie-Halsband, eine Wildtierkamera sowie Wolfs- und Hundeschädel ergänzen die Ausstellungstexte. Den Abschluss der Schau bildet das Tierpräparat des Wolfes MT6, der gemeinhin auch „Kurti” genannt wird und am 27. April 2016 erschossen wurde. Hierbei handelt es sich um den ersten legal getöteten Wolf nach der Rückkehr der Tiere in Deutschland. Die Entscheidung des Umweltministeriums wurde von Tierschützern zum Teil sehr kritisiert und war nicht zuletzt Anlass, sich in der Ausstellung möglichst sachlich und neutral mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz und dem NLWKN statt. Das Wolfsbüro des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) wurde 2015 zur Gewährleistung eines professionellen Wolfsmanagements in Niedersachsen gegründet.
Der Eintritt in die Ausstellung beträgt 3 €, wenn man nur die Wolf-Ausstellung besuchen möchte. (Beim Kauf eines regulären Museumstickets ist der Besuch der Wolf-Ausstellung inbegriffen.) Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt.
Begleitprogramm
- Do., 23.11.2017, 19:30 Uhr | Filmvorführung
Familie Wolf – Gefährliche Nachbarn?
Filmvorführung mit anschließendem Gespräch mit Filmemacher Sebastian Koerner
Ort: Marcus-Heinemann-Saal, Eintritt frei
Weitere Informationen: Flyer zur Ausstellung(734 KB)