Im Dialog mit Galileo
Veranstaltungsreihe „Weltbild – Glauben – Wissenschaft”
21. Mai bis 9. Oktober 2016
„Dialogus de Systemate Mundi” von Galileo Galilei
Ausstellung der Ausgabe London 1663
Der italienische Gelehrte Galileo Galilei (1564—1642) ist eine Symbolfigur des Konflikts zwischen Religion und Wissenschaft. In der Reaktion der Kirche auf seine Schriften spitzte sich der Widerstreit zwischen Glauben und Wissen dramatisch zu. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stand dabei das 1632 in italienischer Sprache veröffentlichte Gespräch über die zwei wichtigsten Weltsysteme („Dialogo sopra i due massimi sistemi dei mundo”).
Als Leihgabe aus Privatbesitz wird eine seltene Ausgabe der 1663 in London gedruckten lateinischen Fassung des Textes die Dauerausstellung zur Wissensgeschichte im Museum Lüneburg ergänzen.
Das Begleitprogramm zur Präsentation des Buches widmet sich dem Inhalt und der Einordnung dieses bedeutenden Werks der Wissenschaftsgeschichte und nimmt zugleich die Mythenbildung um den Forscher Galileo Galilei in den Blick.
Flyer zur Ausstellung(173 KB)
Vorträge und Veranstaltungen
- Sonntag, 22. Mai 2016, 14:30 Uhr – Führung:
Welt im Wandel – Umbrüche vom Mittelalter zur Neuzeit
Dr. Ulfert Tschirner, Museum Lüneburg (Treffpunkt Foyer) - Montag, 4. Juli 2016, 19:00 Uhr – Vortrag:
„Das Geleit der Könige” – eine rezeptionsästhetische Betrachtung
Prof. Dr. Richard David Precht, Leuphana Universität (Marcus-Heinemann-Saal)
weitere Informationen - Donnerstag, 11. August 2016, 18:30 Uhr – Vortrag:
Zwischen den Stühlen – Galileis Empirie im System humanistischer Wissenschaft
Prof. Dr. Achatz von Müller, Leuphana Universität (Marcus-Heinemann-Saal) - Sonntag, 18. September 2016, 14:30 Uhr – Führung:
Kennen Sie Leibniz?
Kleiner philosophischer Museumsspaziergang anlässlich des Leibniz-Jahres 2016
Klaus Dreger, Museum Lüneburg (Treffpunkt Foyer)
Leibniz (1646—1716), der Philosoph, Mathematiker, Jurist, Physiker, Geologe, Historiker, Sprachwissenschaftler und Ingenieur in einer Person war, träumte Zeit seines Lebens davon, ein „Theater der Natur und der Kunst” einzurichten, gleichsam eine Wunderkammer des Wissens, eine Art Museum, in der die ausgestellten Dinge das Denken stimulieren und die Erkenntnis der Welt auf sinnliche Weise fördern sollten.
Angeregt von dieser Idee, erkundet die Sonntagsführung zur Erinnerung an den großen Hannoveraner verschiedene Fragen: Warum leben wir in der besten aller möglichen Welten? Sind Tiere wirklich Maschinen? Wurde in Quedlinburg wirklich die Versteinerung eines Einhorns gefunden? Warum gibt es überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts? Und warum überquerte Caesar den Rubikon… Leibniz stellte diese und viele weitere Fragen und gab erstaunliche Antworten darauf. - Donnerstag, 6. Oktober 2016, 17:30 Uhr – gleichzeitig Vorstellung Objekt des Monats:
Galileo Galilei und die Chronometrie
Jochen Motschmann, Lüneburg (Marcus-Heinemann-Saal)
Galileo Galilei (1564—1642) veränderte durch seine mathematischen und astronomischen Forschungen das Bild von der Welt, in der er lebte, weil er sich nicht mit einfachen Antworten und alten Überlieferungen zufrieden gab. Das führte zu Konflikten mit der Kirche, die ihren Allmachtanspruch gefährdet sah, Galilei vor die Inquisition brachte und ihn zwang, der kopernikanischen Lehre abzuschwören („und sie bewegt sich doch!”). Andere Grenzen, an die er stieß, waren immer wieder technischer Natur. Zum Beispiel waren die Zeitmesser seiner Zeit für astronomische Beobachtungen nicht brauchbar, weil sie viel zu ungenau und zu wenig gleichmäßig waren. Galilei kam deshalb wiederholt darauf zurück, die Genauigkeit von Uhren entscheidend zu verbessern; ausgewertet haben seine Ideen allerdings andere.
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