Wissenschaft
Unsere Sammlungen
Kulturgeschichte
Die kulturhistorischen Sammlungen umfassen regionale Kulturzeugnisse vom frühen Mittelalter bis zur Kunst der Gegenwart.
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Schwerpunkte sind die Sammlungen zur Kulturgeschichte des Lüneburger Patriziats, zur kirchlichen Kunst und zur Stadt- und Landesgeschichte. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Wissensgeschichte der Frühen Neuzeit mit der Sammlung zur Stern‘schen Buchdruckerei, einem bedeutenden Bestand an Globen, Karten und wissenschaftlichen Instrumenten.
Naturkunde
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Schwerpunkte der geologischen Sammlung liegen bei den aus Lüneburg stammenden Festgesteinen, Mineralen und Fossilien sowie der Geschiebesammlung, die eine der umfangreichsten in Niedersachsen ist. Die Sammlung verfügt damit über Bestandsgruppen, die aufgrund ihres Umfangs oder ihrer Einzigartigkeit auch überregionale Bedeutung haben. Die naturkundliche Sammlung ist aufgrund schwerwiegender Verluste (Kriegseinwirkung, Kaufhausbrand) jünger als die anderen Sammlungen.
Archäologie
Die archäologischen Sammlungen enthalten Funde aus der Ur- und Frühgeschichte der Region und der Lüneburger Stadtarchäologie.
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Bedeutende Exponate aus der Ur- und Frühgeschichte stammen von der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur und aus der Lüneburger Bronzezeit. Aber auch altsteinzeitliche und eisenzeitliche Funde zeugen von Menschen und ihrer Kultur aus Zeiten, aus denen es noch keine schriftliche Überlieferung gibt.
Archäologische Grabungen der Stadtarchäologie dokumentieren in besonderer Weise die materielle Kultur und Lebenswelt des Mittelalters und der Neuzeit in Lüneburg. Einen Schwerpunkt bilden die zahlreichen Kloakenfunde aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, die von einfachen Gebrauchsgegenständen bis zu Zeugnissen eines gehobenen Lebensstils reichen. Auch die Entwicklung der mittelalterlichen Stadt zu einem überregional bedeutenden Handelszentrum lässt sich zunehmend durch archäologische Funde belegen.
Die Bibliothek im Museum Lüneburg
Die Fachbibliothek des Museums Lüneburg umfasst etwa 50.000 Bände, von denen der Großteil im Lesesaal des Verwaltungsgebäudes zugänglich ist.
Die lange Geschichte der Museumsbibliothek Lüneburg reicht zurück in die Zeit des Museums der Ritterakademie Lüneburg. Ein systematischer Sammlungsaufbau durch die Museumsvereine erfolgt im späten 19. Jahrhundert. In dieser Zeit fallen die ersten Gründungen von Museumsbibliotheken in Deutschland überhaupt. Damit enthält die Bibliothek auch einen umfangreichen Bestand an seltenen und historischen Büchern und Zeitschriften, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen.
Sammlungsschwerpunkte
Die Bibliothek bietet einen wichtigen Fundus lokal- und regionalgeschichtlicher Literatur. Wir sammeln Fachliteratur und Ausstellungskataloge zu allen Themen des Museums: Geschichte, Kulturgeschichte, Archäologie und Stadtarchäologie, Naturgeschichte, Kunstgeschichte, Volkskunde und Prähistorie.
Der Bestand wird ergänzt durch Geschenke, Belegexemplare, Ankäufe und Schriftentausch. Bedeutend sind der durch langjährigen Tauschverkehr seit dem 19. Jahrhundert aufgebaute Bestand von Zeitschriften wissenschaftlicher Vereine und der Altbestand.
Katalog
Unsere Bestände sind im elektronischen Katalog (OPAC) als Teil des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) recherchierbar. Dieser Katalog wird laufend ergänzt.
Unseren OPAC erreichen Sie über folgenden Link:
Benutzung
Die Museumsbibliothek ist eine öffentlich zugängliche Präsenzbibliothek, die vorrangig der wissenschaftlichen Arbeit im Museum dient, aber allen Nutzern offensteht. Zugang und Nutzung der Bibliothek sind kostenfrei, es muss kein Museumseintritt entrichtet werden. Der Buchbestand kann im Lesesaal nach Anmeldung konsultiert werden, eine Ausleihe außer Haus ist nicht möglich. Die Bibliothek nimmt nicht an der Fernleihe teil.
Kontakt / Anmeldung
Interessierten steht die Benutzung der Bibliothek nach Anmeldung offen:
Sekretariat Museum (Di–Fr 9–12 Uhr)
Tel. 04131 72065-12
E-Mail: bibliothek@museumlueneburg.de
Forschung am Museum Lüneburg
Forschung gehört zu den zentralen Aufgaben des Museum Lüneburg. Unsere Sammlungen aus Kulturgeschichte, Naturkunde, Stadtarchäologie sowie Ur- und Frühgeschichte bilden eine einzigartige Grundlage für wissenschaftliche Arbeit – sowohl in Form klassischer Objektforschung als auch durch interdisziplinäre Fragestellungen, die über einzelne Fächer hinausreichen.
Das Museum Lüneburg ist eng mit Universitäten und wissenschaftlichen Einrichtungen vernetzt. Diese Kooperationen eröffnen neue Perspektiven, ermöglichen gemeinsame Projekte und fördern die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Unsere Forschungsprojekte zeigen die Bandbreite dieser Arbeit – von naturkundlichen über archäologische und kulturhistorische Themen bis hin zu museologischen Untersuchungen. Sie tragen dazu bei, die Sammlungen besser zu verstehen, neue Erkenntnisse zu gewinnen und aktuelle Fragen von Kultur, Geschichte und Gesellschaft in der Region sichtbar zu machen.
Abgeschlossene Forschungsprojekte
Provenienzforschung: Koloniale Kontexte
Das Museum Lüneburg hat erstmals seine kolonialzeitlichen Bestände systematisch überprüft und wichtige Erkenntnisse zu Herkunft und Kontext der Objekte gewonnen. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für weitere Forschung und einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Sammlungserbe.
Provenienzforschung: NS-Zeit
Zwischen 2014 und 2016 wurde im Museum Lüneburg gezielt nach NS-Raubkunst gesucht. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses standen Erwerbungen aus jüdischem Besitz in der Zeit zwischen 1933 und 1945. Neben der Rekonstruktion von Besitzübergängen stand auch die Geschichte der zugehörigen Menschen im Zentrum.
Tonprojekt
In einem interdisziplinären Forschungsprojekt wurde die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung des Rohstoffs Ton für die Backsteinstadt Lüneburg untersucht. Ein Teilprojekt beschäftigte sich mit den kulturgeographischen Aspekten der Backsteinstadt Lüneburg, ein anderer untersuchte historische Ziegelei- und Töpfereiprodukte sowie Sedimente mit mineralogischen und geochemischen Methoden.


