Vakuum – 6 Tage im April
6. Mai – 14. Mai 2025
Kunstausstellung der IGS Lüneburg
zu 80 Jahre Kriegsende
Das Museum Lüneburg stellt passend zur aktuellen Sonderausstellung „Surrender 45“ ein eindrucksvolles Kunstprojekt der IGS Lüneburg aus. Die Ausstellung war zuvor für einen Tag im Wandrahmpark zu sehen und wird nun auf vielfachen Wunsch kurze Zeit im Museum präsentiert. Anschließend ist die Ausstellung am 2. Juni anlässlich einer Podiumsdiskussion im Zentralgebäude der Leuphana zu sehen.
„6 Tage im April“ ist ein Projekt an der IGS Lüneburg, das im Rahmen des Gesellschaftslehreunterrichtes der 9. Klassen im Zusammenhang mit den Themen Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg in Kooperation mit der Geschichtswerkstatt Lüneburg und dem VVN-BdA Lüneburg (Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Lüneburg) initiiert wurde und seit dem Schuljahr 2023/24 stattfindet. In diesem Jahr 2025 jähren sich die Ereignisse, die in Lüneburg vor Ort geschahen, nun zum achtzigsten Mal.
Der Gedanke, dass Schüler*innen der IGS hierzu einen Beitrag leisten könnten, kam während der
Durchführung des Projektes im vorangegangenen Schuljahr gemeinsam mit den Referenten der Geschichtswerkstatt, VVN und den begleitenden Lehrkräften auf. Schüler*innen der IGS Lüneburg haben im Rahmen ihres Kunstkurses bei Herrn Jorge Ponce im 11. Jahrgang eine Form gefunden, die Ereignisse von damals aufzugreifen und sie in künstlerischer Form auszudrücken.
Die Bedeutung dieser Arbeit, dass sich Jugendliche auch 80 Jahre nach den Vorfällen in ihrer Stadt damit intensiv an einem Tag auseinandersetzen können und einen Zugang zu den für sie selbst weit zurückliegenden Ereignissen über eine bewusste und konkrete Auseinandersetzung mit selbst entworfenen
individuellen Lebensläufen von Menschen, um deren Schicksal bzw. Ende sie wissen, ermöglicht es ihnen, dem Vergessen der dunklen Geschichte ihres Ortes aktiv entgegenzutreten und sich einen ganz persönlichen Zugang zu eröffnen und diesen äußern zu können.
Kunstinstallationen des Kunstkurses 11 – Jorge Ponce
Das Wort „Vakuum“ kommt aus dem Lateinischen „vacuum“ und bedeutet „leerer Raum“, „Leere“ oder „Unterdruck“. Auch 80 Jahre nach dem Kriegsendegibt es in unserer Gesellschaft noch viele unterdrückte Themen und viel Leere. Um diese Leere zu füllen, müssen wir hinsehen, nachfragen, zuhören und erinnern. Der 11. Kunstkurs der IGS Lüneburg hat sich in dieser Installation mit der Geschichte Lüneburgs beschäftigt und 20 Porträts von Geflüchteten gestaltet. Diese sind nicht historisch, sondern frei erfunden. Sie basieren auf der eigenen Vorstellung, persönlichen Erfahrungen und der individuellen Sicht auf das Thema. Die ausgewählten Objekte wirken wie ein Spiegel, erschaffen eine fiktive Person und zeigen gleichzeitig die Gedanken und Vorstellungen der Schüler*innen.

Die Ausstellung war zuvor im Wandrahmpark zu sehen.