Erzählcafé Ukraine

Gespräche, Workshops & Objektgeschichten im Museum Lüneburg

© Museum Lüneburg

Bewegende Fluchtgeschichten über das Zurücklassen und Ankommen in Lüneburg

Seit Mai 2024 trifft sich im Museum Lüneburg eine Gruppe von Ukrainerinnen und Lüneburger Bürgerinnen im „Erzählcafé Ukraine“. Dort standen das Erzählen und Zuhören im Mittelpunkt: Geschichten von Flucht und Ankunft, von Hilfsbereitschaft und Freundschaft, aber auch von Sehnsucht, Trauer und Ungewissheit wurden geteilt. Bei diesen bewegenden Begegnungen wurde gemeinsam geweint, aber auch gelacht und es entstand neben Trost auch die Idee zu dieser Sonderausstellung. Gemeinsam mit den Geflüchteten hat das Museum Lüneburg ihre Wege dokumentiert und persönliche Erinnerungsstücke zusammengetragen.

„Kunst der Unbeugsamen“

Im Museumsfoyer zeigt eine Vitrine „Kunst der Unbeugsamen“. Zu sehen sind Werke aus der Ukraine, die aus Kriegsgerät entstanden sind – eindrucksvolle Symbole für den Widerstandsgeist und die kulturelle Kraft des Landes. Gestaltet wurde die Vitrine von Ukrainerinnen aus dem Erzählcafé des Museums Lüneburg.

Vitrine „Objektgeschichten ukrainischer Familien“ im Museum Lüneburg

Museumsdirektorin Heike Düselder betont die besondere Rolle der Beteiligten: „Aus Begegnungen und Erzählungen im Erzählcafé entstand diese Vitrinenausstellung. Geflüchtete Ukrainerinnen haben uns ihre Erinnerungsstücke und Perspektiven anvertraut – daraus erwuchs ein berührendes Zeugnis von Verlust, Hoffnung und Neubeginn.“

Bereits 2024 zeigte das Museum Lüneburg erstmals eine Ausstellungsvitrine mit persönlichen Objekten ukrainischer Familien – darunter ein über 100 Jahre altes Familienfoto, ein besticktes Handtuch als Glücksbringer und ein Rucksack, der sinnbildlich für die Flucht vieler Ukrainer steht. Ein Kuscheltier, das ein Kind während der Flucht tröstete, und ein Kinderbuch mit Spielen ergänzen die Sammlung. Die Objekte erzählen von der Ungewissheit der Flucht, der Sehnsucht nach Heimat und dem Neubeginn in der Fremde.

Die Präsentation wurde im Februar 2025 anlässlich des dritten Jahrestages des Kriegsbeginns aktualisiert. Nun, zum ukrainischen Unabhängigkeitstag, erweitert das Museum in Zusammenarbeit mit den Beteiligten des Erzählcafés die Ausstellung um neue Exponate. Die Ausstellung ist ab sofort im Museum Lüneburg zu sehen. Die Vitrine befindet sich im Museumsfoyer, der Eintritt zum Museumsfoyer ist kostenfrei.

Gemeinschaftsprojekt vieler Kulturinstitutionen

Die Ausstellung entstand als gemeinschaftliches Projekt, initiiert von der Historikerin und freien Journalistin Ulla Lachauer und der Museumsleiterin Heike Düselder. Mitgewirkt haben zudem Kurator Dr. Ulfert Tschirner vom Museum Lüneburg, das Nordost-Institut Lüneburg und Agata Kern vom Ostpreußischen Landesmuseum. Übersetzungen und Sprachvermittlung übernahm Dr. Dmytro Myeshkov vom Nordost-Institut.

Raketen-Spiegel, bemalt von Kindern im Stil der Petrykiwka-Malerei.

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