Moorboden
Saal „wachsen & gestalten“
Moore entstehen im nassen Gelände. Bei Sauerstoffmangel unter Wasser zersetzen sich abgestorbene Pflanzen nur unvollständig, es bildet sich Torf. Moore entwickeln sich über Tausende von Jahren. Daher sind sie besonders geeignet, um an ihnen die Landschafts- und Klimaentwicklung ihrer Region abzulesen.
Das Bodenprofil stammt aus dem abgebauten »Großen Moor« südlich von Melbeck im Landkreis Lüneburg. Es zeigt den Werdegang der Landschaft an dieser Stelle, angefangen mit einem See aus dem Spätglazial vor über 12.000 Jahren. Der See verlandet, ein Bruchwald entsteht. Ein Hochmoor beginnt zu wachsen, wird aber durch eine zweite Seephase abgelöst. Erst ca. 2500 Jahre später verlandet auch dieses offene Gewässer wieder. Um 600 v. Chr. beginnt für das Melbecker Moor die eigentliche Hochmoorphase mit Schwarz- und Weißtorf.
Das Profil ist beim Umzug ins neue Museum beschädigt und aufwändig restauriert worden. Die Mühe lohnt sich, da es heutzutage nur noch wenige sichtbare Zeugnisse des ehemaligen Melbecker Hochmoores gibt. Ursprünglich nahm es eine Fläche von ca. 80 ha ein. Vor etwa 300 Jahren aber begann man, per Handtorfstich Brenntorf zu gewinnen. Erst 1915 endete das Torfgeschäft für die Melbecker und bis in die 1950er Jahre wurde noch von einigen Bauern Torf für den Eigenbedarf abgebaut.