Kreidezeitlicher Seeigel
Saal „schichten & schieben“
Seeigel leben schon seit etwa 480 Millionen Jahren in unseren Meeren. Es sind wirbellose Tiere, die zum Stamm der Stachelhäuter gehören. Dieser wunderbar präparierte Seeigel mit seinen dazugehörigen großen Primärstacheln steht stellvertretend für eine bedeutende geologische Formation: die Lüneburger Kreide. In der Kreidezeit waren weite Teile Norddeutschlands mehrmals von Meer bedeckt. An den Küsten- und Schelfbereichen Süßwasserlebten viele Tiere, die wir heute als Fossilien finden.
Über die nachfolgenden Jahrmillionen wurde diese Kreideschicht von anderen Sedimenten überdeckt und liegt nun mehrere Hundert Meter unter der Erde. Durch den Aufstieg des Lüneburger Salzstocks wurde ein kleiner Bereich dieser Schicht an die Erdoberfläche geschleppt, so dass eine fast lückenlose Schichtfolge der Oberkreidezeit erschlossen werden kann. Dadurch wurde der Steinbruch am Kreideberg zu einem berühmten Forschungsobjekt für Geologen und Paläontologen aus aller Welt. Heute ist der ehemalige Steinbruch, in dem bis 1963 Kalkgestein als Rohstoff für Mörtel, Zement und Düngemittel gewonnen wurde, geflutet.
Der Kreidebergsee wird heute von den Lüneburgern als Naherholungsgebiet genutzt