Surrender 45

3. Mai 2025 – 2. November 2025

© Stadtarchiv Lüneburg / Sammlung Hans-Joachim Boldt

Surrender 45
Lüneburg im Fokus der Weltöffentlichkeit

Vor 80 Jahren wurde unweit von Lüneburg Geschichte geschrieben. Am 3. und 4. Mai 1945 traf sich eine deutsche Delegation mit britischen Befehlshabern in der Villa Häcklingen und auf dem Timeloberg. Dabei unterzeichneten die Deutschen die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht für Nordwestdeutschland, Dänemark und die Niederlande.

Für einen kurzen Moment rückte Lüneburg in den Fokus der Weltöffentlichkeit. Mit dieser Teilkapitulation wurde die militärische Niederlage des nationalsozialistischen Deutschlands erstmals offiziell eingestanden. Wenige Tage später folgten die Gesamtkapitulationen in Reims und Berlin-Karlshorst – und damit das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa.

Der Weg zum Kriegsende

Die Ausstellung folgt dem Verlauf der Kapitulationsgespräche zwischen der deutschen Delegation unter Generaladmiral von Friedeburg und dem britischen Feldmarschall Montgomery. Originalfotos, Filmaufnahmen und szenografische Inszenierungen der zentralen Schauplätze machen das historische Geschehen nachvollziehbar und räumlich erfahrbar.

Das Medienereignis

Die Welt blickte auf die Lüneburger Heide. „Surrender in the Luneburg Heath“ wurde durch Pressefotos, Nachrichtenfilme und Rundfunkreportagen weltweit zum Thema der Berichterstattung. Die Ausstellung zeigt, wie Feldmarschall Montgomery gezielt die Macht der Bilder nutzte, um den Kapitulationsakt im Bewusstsein des historischen Moments als Medienereignis in Szene zu setzen.

Vergessene Orte, bleibende Geschichte

Heute erinnert kaum noch etwas in Lüneburg an diesen historischen Moment. Das britische Kapitulationsdenkmal vom Timeloberg steht heute auf dem Gelände der Royal Military Academy Sandhurst, die Villa Häcklingen existiert nicht mehr. Warum sind diese Orte in Vergessenheit geraten? Und wie gehen wir heute, 80 Jahre nach Kriegsende und ohne die Stimmen von Zeitzeugen, mit den Spuren dieser bedeutenden Ereignisse um?

Besuchen Sie die Ausstellung und erleben Sie ein bedeutendes Kapitel der Geschichte hautnah.

Führungen durch die Sonderausstellung

Erleben Sie die Sonderausstellung in einer exklusiven Gruppenführung! Sprechen Sie uns gerne an, um einen Termin zu vereinbaren.

Buchungs- und Informationsservice:
Telefon: 04131 72065-80
E-Mail: buchungen@museumlueneburg.de

Öffentliche Führungen

Immer donnerstags findet um 15:00 Uhr eine Führung ohne Anmeldung durch die Sonderausstellung statt. Die Führung ist im Eintritt inklusive.

Zusätzlich bieten wir im Rahmen unserer „Sonntagsgeschichten“ spannende Hintergrundführungen an. Tauchen Sie tiefer in ausgewählte Themen der Sonderausstellung ein – ohne Anmeldung, an folgenden Terminen:

So, 3. August | 15:00 – 16:00 Uhr
So, 24. August | 15:00 – 16:00 Uhr

So, 2. November | 15:00 – 16:00 Uhr

Galerie

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Flyer zur Ausstellung

Das Begleitprogramm und viele Informationen zur Sonderausstellung über das Kriegsende im Mai 1945 finden Sie auch gebündelt in unserem Flyer.

80 Jahre Kriegsende – Aktuelle Veranstaltungen im Begleitprogramm zur Ausstellung

Ausstellung "Surrender 45 – Lüneburg im Fokus der Weltöffentlichkeit" mit originalen Resten der Villa Möllering in Häcklingen: Das gemauerte Portal, die Tür, Fenster und eine Laterne sind zu sehen.

Führung: Das Kriegsende auf dem Timeloberg im Spiegel der Weltpresse

Sonntag, 3. August | 15:00 Uhr &
Sonntag, 24. August | 15:00 Uhr

Hans-Joachim Boldt beleuchtet in dieser Führung, wie sich die Teilkapitulation auf dem Timeloberg international in der Presse widerspiegelte. Von der Egyptian Mail bis zur New York Times: Lüneburg rückte für wenige Tage in den Fokus der Weltöffentlichkeit.

Im Museumseintritt inklusive.

Keine Anmeldung erforderlich.

Treffpunkt: Museumsfoyer,
Eingang Willy-Brandt-Straße 1

Foto von zwei jungen Frauen auf Fahrrädern in Kopenhagen. Sie halten zwischen sich die dänische Fahne. Das Foto entstand am Tag der Befreiung Dänemarks am 4. Mai 1945. Foto: The Royal Library: The National Library of Denmark and Copenhagen University Library, Denmark - CC BY-NC-ND

Künstlerin Ursula Blancke-Dau im Gespräch

Donnerstag, 7. August | 18:30 Uhr

Museumsleiterin Dr. Heike Düselder spricht mit der Künstlerin Ursula Blancke-Dau über das Kriegsende und ihre Graphic Novel „Klaus – noch einmal davongekommen. Eine Jugend unterm Hakenkreuz“.

Zur Person Ursula Blancke-Dau

Im August ist die vielseitige Künstlerin Ursula Blancke-Dau bei „Genuss & Kultur“ zu Gast. Sie ist nicht nur Fotografin, Grafikerin, Malerin und Installationskünstlerin, sondern auch Illustratorin.

Im Mai 2025 erschien ihre Graphic Novel „Klaus – noch einmal davongekommen. Eine Jugend unterm Hakenkreuz“ in der Schriftenreihe des Museums Lüneburg. Darin erzählt sie die Geschichte ihres Vaters, der 1945 kurz vor Kriegsende mit 16 Jahren zum Wehrdienst einberufen wurde und schließlich in sowjetische Kriegsgefangenschaft geriet. Seine selbst verfassten Erinnerungen dienten ihr dabei als Grundlage.

2022 erhielt Ursula Blancke-Dau den Hedwig-Meyn-Preis der Stadt Lüneburg, der an herausragende Künstler*innen der Region verliehen wird.

Eintritt: 12 € inklusive Imbiss

Anmeldung erforderlich unter: buchungen@museumlueneburg.de oder telefonisch unter: 04131 72065-80

Ort: Foyer im Museum Lüneburg,
Eingang Willy-Brandt-Straße 1

Porträt des Architekten Carl-Peter von Mansberg vor der Klinkerfassade des Museums Lüneburg

Zeitzeugin Ellen Ringshausen im Gespräch

Donnerstag, 18. August | 18:30 Uhr

Museumsleiterin Dr. Heike Düselder spricht mit Ellen Ringshausen über ihre Erlebnisse der Nachkriegszeit und ihren Vater, den Widerstandskämpfer Hans-Alexander von Voss.

Zur Person Ellen Ringshausen

Im September ist Ellen Ringshausen als Zeitzeugin zu Gast. Sie ist die Tochter des Widerstandskämpfers Hans-Alexander von Voss (Jahrgang 1907), Oberstleutnant in Berlin, der bei mehreren Attentatsversuchen auf Hitler beteiligt war und zu den Verschwörern vom 20. Juli Kontakt hielt. Er wurde nicht entdeckt und noch im November 1944 als Chef des Stabes eines Armeekorps im Westen eingesetzt. Aufgrund eines Hinweises über die drohende Festnahme durch die Gestapo nahm er sich am 8. November 1944 das Leben.

Ellen Ringshausen ist seine Tochter. Ihr Bruder ist Rüdiger von Voss, Ehrenvorsitzender der Stiftung 20. Juli. Sie hat nach dem Tod des Vaters erlebt, wie die Familie als Verräterfamilie behandelt wurde. Die Mutter bekam keine Witwenrente, die Kinder kein Waisengeld. In den Familien wurde geschwiegen, Mütter und Großmütter haben nichts erzählt. Ellen Ringshausen kam 1965 als Vikarin an St. Michaelis nach Lüneburg und kehrte nach mehreren Stationen 1986 hierher zurück und wurde als Pastorin an St. Johannis tätig.

Eintritt: 12 € inklusive Imbiss

Anmeldung erforderlich unter: buchungen@museumlueneburg.de oder telefonisch unter: 04131 72065-80

Ort: Foyer im Museum Lüneburg,
Eingang Willy-Brandt-Straße 1

„Erinnern und Verstehen – Literatur über den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen“

Das Ostpreußische Landesmuseum, das Nordost-Institut, das Literaturbüro Lüneburg e.V., die Literarische Gesellschaft Lüneburg und das Museum Lüneburg laden zu einer gemeinsamen Lesereihe über das Kriegsende 1945 ein. Beachten Sie bitte die wechselnden Veranstaltungsorte und Uhrzeiten. Die nächsten Veranstaltungen der Lesereihe im Überblick:

Lesung am Mittwoch, 21. Mai 2025, um 19:00 Uhr von Volker Heise im Ostpreußischen Landesmuseum. Anlass der Lesereihe ist das Kriegsende vor 80 Jahren.

Volker Heise liest aus
„1945“

Mi., 21. Mai 2025 | 18:30 Uhr
Moderation: Dr. Silke Pasewalck
Mehr Infos zur Lesung
1945, ein Jahr zwischen Katastrophe und Neuanfang. Die Deutschen schicken ein letztes Aufgebot an jungen und alten Männern in die Schlacht, die Alliierten rücken näher, Zivilisten sind auf der Flucht oder suchen im Trümmerfeld des Krieges Schutz. Im Mai ist der Krieg zu Ende, die Menschen kriechen aus den Ruinen, vor sich eine ungewisse Zukunft. Der Alltag geht weiter, aber die Welt ist eine andere. Volker Heise legt eine atemberaubend erzählte Chronik vor, die das ganze Jahr 1945 umspannt, von Silvester bis Silvester. Tagebücher, Briefe, Erinnerungen, aber auch unveröffentlichtes Archivmaterial, darunter Augenzeugenberichte, erlauben eine einzigartige Perspektive. Stimmen, Beobachtungen und Geschichten werden zu einer großen Erzählung verwoben, die unterschiedlichste Schicksale unmittelbar miteinander verknüpft. Das Porträt eines Jahres, wie wir es noch nicht gesehen haben.

Volker Heise, geboren 1961 in Hoya, ist Regisseur, Dramaturg («Black Box BRD»), Produzent und Dokumentarfilmer. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet: die Fernsehserie «Schwarzwaldhaus 1902» mit dem Grimme-Preis, ebenso die Serie «Zeit der Helden»; die Produktionen «24 h Berlin – Ein Tag im Leben» und «24 h Jerusalem» unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis. Zuletzt hat er mit den Filmen «Berlin 1945 – Tagebuch einer Großstadt», «Berlin 1933» sowie mit der Netflix-Produktion «Gladbeck. Das Geiseldrama» großes Echo gefunden. Volker Heise lebt in Berlin.

Dr. Silke Pasewalck ist als Literaturwissenschaftlerin (Germanistik, Slavistik) im Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europa (BKGE) an der Universität Oldenburg tätig. Von 2010 bis 2018 war sie Assoziierte Professorin für deutsche Literatur an der Universität Tartu (Estland). In ihrer Forschung befasst sie sich unter anderem mit Erinnerungsliteratur, Literatur und geteiltem Erbe, Baltischer Literatur- und Kulturgeschichte sowie kulturellem Lernen.

Eintritt: 7 €
Ort: Ostpreußisches Landesmuseum
Heiligengeisstraße 38, Lüneburg

Nicole Nau liest aus
„Fünf Finger“ der lettischen Autorin Māra Zalīte

Do., 5. Juni 2025 | 18:30 Uhr
Mehr Infos zur Lesung
Laura ist fünf, als sie das erste Mal lettischen Boden betritt. Ein Land, das sie nur aus den üppigen Beschreibungen im Gulag kennt. Die Erwachsenen sind mit sich selbst und dem Neuanfang beschäftigt. Laura erkundet mit Freiheitsdrang ihre dörfliche Umwelt. Ebenso real wie magisch spricht sie mit Menschen, Tieren und mythischen Gestalten. Wir erfahren aus einer kindlichen Perspektive von den Schwierigkeiten des Zusammenlebens, den täglichen Absurditäten der Gesellschaft, bevor Schule und sowjetische Erziehung den Rahmen vorgeben.

Mit Phantasie, Humor und Klugheit erzählt Mara Zalite über die Schrecken und Erfahrung einer ganzen Generation.

Der in mehrere Sprachen übersetzte Roman „Fünf Finger“ wurde in Lettland zu einem Bestseller und mit dem Jahrespreis für Literatur ausgezeichnet. Er steht aufgrund einer großen Leserumfrage in Lettland auf der Liste der „100 wichtigsten Bücher (der Weltliteratur)“.

Eintritt: frei
Ort: Nordost-Institut
Lindenstraße 31, Lüneburg

Ruth Hoffmann liest aus „Das deutsche Alibi“

Mi., 11. Juni 2025 | 19:00 Uhr
Mehr Infos zur Lesung
Die Journalistin Ruth Hoffmann unternimmt eine umfassende und längst überfällige Dekonstruktion des Mythos „Stauffenberg-Attentat“ und zeichnet nach, wie der 20. Juli seit Gründung der Bundesrepublik politisch instrumentalisiert wird: mal um sich gegen die DDR abzusetzen und kommunistische Widerständler zu diffamieren; mal um Politikern, die mit dem NS-Regime kollaborierten, eine Nähe zum Widerstand anzudichten; oder, wie neuerdings die AfD, um die eigene Demokratiefeindlichkeit mit einem angeblichen Widerstandsgeist in der Tradition Stauffenbergs zu kaschieren.

„Das deutsche Alibi“ wurde mit dem Sachbuchpreis der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS 2024 ausgezeichnet und war für den Deutschen Sachbuchpreis und den NDR Sachbuchpreis nominiert.

Eintritt: 12 €, ermäßigt 8 €
Ort: Foyer Museum Lüneburg
Willy-Brandt-Str. 1, Lüneburg
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