Siedepfanne der Lüneburger Saline
Saal „gründen & bauen“
Wer sich Lüneburg näherte, sah schon von weitem die Dampf- und Rauchschwaden, die von der Saline aufstiegen. Nur selten erloschen die Öfen unter den Siedepfannen aus Blei.
Die massive viereckige Pfanne ist ein aussagekräftiges Denkmal zur Geschichte der Saline. In Bleipfannen wie dieser verkochten die Salinenarbeiter die aus dem Untergrund geförderte Sole zu Salz. Das System wurde über Jahrhunderte kaum verändert. Vom zentralen Förderbrunnen aus, dem Sod, wurde die Salzlake über hölzerne Leitungen auf 54 einzelne Siedehäuser verteilt, die alle gleichartig eingerichtet und jeweils mit vier Pfannen ausgestattet waren. Es wurde Tag und Nacht gearbeitet, so dass die Pfannen bis zu 13 Mal täglich befüllt werden konnten. Die stark beanspruchten Pfannen wurden regelmäßig in kurzen Abständen eingeschmolzen und neu gegossen. Bis zum Ende dieser Produktionsweise im Jahr 1792 entstanden und vergingen Hunderttausende solcher Pfannen. Diese ist das einzig erhaltene Original.
Aus der Füllmenge (gut 100 l) lässt sich ableiten, dass die Saline in der Blütezeit im 15./16. Jahrhundert über 20.000 t Salz jährlich produzieren konnte. Enorm war auch der Verbrauch von Brennholz, das über die Wasserwege importiert wurde.