Veranstaltungen des Museumsvereins

Der Museums­verein für das Fürsten­tum Lüneburg e. V. lädt regel­mäßig, üblicher­weise mittwochs um 19:30 Uhr, zu einem öffent­lichen Vortrag über ein kultur­historisches Thema ein. Der Eintritt kostet 4 €, Vereinsmit­glieder haben freien Eintritt. Außerdem organisiert der Museumsverein in unregelmäßigen Abständen Exkursionen zu kulturhistorischen Themen, an denen auch Nicht-Mitglieder teilnehmen können.

Vortragsreihe, Winterhalbjahr 2023/24

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Mi., 11.10.23  |  18 Uhr (!)

Magdeburger Ofenkeramik und Lüneburger Vergleichsstücke

Maria Albrecht M. A., Halle (Saale)

Keramischer FlusskrebsIm Vorfeld eines Parkhausneubaus (2005–2006) konnte in der Magdeburger Innenstadt unweit des Domes und des Klosters »Unser Lieben Frauen« eine für die Stadt bisher singuläre Töpfereiabwurfhalde mit qualitätvollen Objekten aus dem Bereich der Ofenkeramik entdeckt werden. Die archäologischen Funde zeigen die Momentaufnahme eines Töpfer betriebes mit keramischen Herstellungsutensilien, Halbfabrikaten, Produktionsausschuss und verkaufsfertigen Töpfererzeugnissen vor der Zerstörung der Hansestadt im Dreißigjährigen Krieg 1631. Der Vortrag fokussiert Einzelstücke aus dem Magdeburger Befund, welche einigen Lüneburger Funden gegenübergestellt werden.

Ort: Marcus-Heinemann-Saal,  Eintritt 4 € (Vereins­mitglieder frei)

Mi., 15.11.23  |  19:30 Uhr

Heinrich Spitta – Eine Musikerkarriere im 20. Jahrhundert

Prof. (apl.) Dr. Carola Schormann, Lüneburg

Spitta dirigiert in Heidelberg, 1938Der in Straßburg geborene Heinrich Spitta, Sohn des Theologen Friedrich Spitta und Neffe des Musikwissenschaftlers und Bach-Biographen Philipp Spitta, erlangt vor allem als Lied- und Kantatenkomponist für die Hitlerjugend ab 1934 große Popularität. Durch Kontakt zur Reichsjugendführung wird er 1935 Lehrender an der Akademie für Kirchen- und Schulmusik im Lehrgang für Hitlerjugend-Musikerzieher, was ihm als »Achteljude« durch Hitlers persönlichen Gnadenerlass ermöglicht wird. Nach russischer Kriegsgefangenschaft ist er ab 1950 an der Pädagogischen Hochschule Lüneburg tätig, wo er 1960 auf eine Professur berufen wird.

Ort: Marcus-Heinemann-Saal,  Eintritt 4 € (Vereins­mitglieder frei)

Mi., 17.01.24  |  19:30 Uhr

Schicksalsjahr 1371 – Zur Bildgeschichte des Lüneburger Erbfolgekriegs

Dr. Ulfert Tschirner, Museum Lüneburg

Die Eroberung der Kalkbergburg durch Lüneburger Bürger, GWLB, HannoverDas Jahr 1371 gilt als Schicksalsjahr der Lüneburger Stadtgeschichte. Im Streit mit dem welfischen Herzog konnten die Bürger am 1. Februar die Burg auf dem Kalkberg erobern und im selben Jahr am 21. Oktober einen Überfall herzoglicher Ritter zurückschlagen. Die Ereignisse von 1371 prägten über Jahrhunderte hinweg die städtische Erinnerungskultur. Wenig beachtet wurde bisher die bildliche Überlieferung des Geschehens. Die wenigen existierenden Darstellungen entstanden mehr als 200 Jahre nach den Ereignissen. Bei näherer Betrachtung führen sie jedoch auf die Spur älterer Vorlagen. Dies erlaubt einen neuen Blick auf den Ablauf des Konflikts sowie auf dessen spätere Ausschmückung in der Geschichtsschreibung.

Ort: Marcus-Heinemann-Saal,  Eintritt 4 € (Vereins­mitglieder frei)

Mi., 14.02.24  |  19:30 Uhr

Bardowick – Ein Handelszentrum des frühen Mittelalters

Dr. Mario Pahlow, Bezirksarchäologie Lüneburg

Holzkelch aus BardowickBardowick war im frühen Mittelalter ein bedeutendes Handelszentrum, das berühmten Plätzen wie Haithabu gleichrangig zur Seite gestellt werden kann. Die Entwicklung Bardowicks hatte maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der späteren Städte Lübeck, Lüneburg und Hamburg. Aufgrund des hohen Baudrucks in jüngster Vergangenheit finden seit einigen Jahren zahlreiche archäologische Untersuchungen in Bardowick statt, die das Bild dieser frühmittelalterlichen Metropole (?) beleuchten.

Ort: Marcus-Heinemann-Saal,  Eintritt 4 € (Vereins­mitglieder frei)

Mi., 13.03.24  |  19:30 Uhr

Die Billunger – Agieren einer Herzogsfamilie an und jenseits der Elbe

Carolin Triebler M. Ed., Aachen

Stammbaum aus dem Ordinarius von St. Blasius in BraunschweigDie sächsische Adelsfamilie der Billunger stellte seit dem 10. Jahrhundert in insgesamt fünf Generationen in ununterbrochener Folge die Herzöge in Sachsen. Mit einem Herrschaftsschwerpunkt in Lüneburg, wo sich auch das billungische Hauskloster St. Michaelis befand, gestalteten sie maßgeblich das Verhältnis des römisch-deutschen Reiches zu seinen Nachbarn an und jenseits der Elbe.

Der Vortrag beleuchtet das Agieren der billungischen Herzöge in diesem Spannungsfeld adliger Konkurrenz mit geistlichen und weltlichen Eliten in Sachsen und dem nordöstlichen Elberaum vor dem Hintergrund aktueller Tendenzen der Adels- und Elitenforschung.

Ort: Marcus-Heinemann-Saal,  Eintritt 4 € (Vereins­mitglieder frei)

Mi., 17.04.24  |  19:30 Uhr

König, Kaufmann, Knochenhauer. Die Besucher der Goldenen Tafel des Michaelisklosters in Lüneburg in den Jahren 1586–1611

Dr.-Ing. Hansjörg Rümelin, Hannover

Ausschnitt aus einer Innenansicht St. Michaelis‘ von Joachim Burmester um 1700, Museum LüneburgDie Goldene Tafel, der monumentale einstige Reliquienschrein des Michaelisklosters in Lüneburg, war nicht nur das religiöse Zentrum des Klosters. Wohl schon in vorreformatorischer Zeit war sie eine der hervorragenden Sehenswürdigkeiten der Hansestadt. Zwei Register des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts zeugen mit mehreren Hundert Einträgen von der Anziehungskraft für Reisende aus ganz Mitteleuropa. Was diesen, nur auf den ersten Blick spröden seriellen Quellen zu entnehmen ist, davon handelt dieser Vortrag.

Ort: Marcus-Heinemann-Saal,  Eintritt 4 € (Vereins­mitglieder frei)

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