„Theater trifft Museum“ zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Samstag, 27.01.2024 | 19:00 Uhr - Konzert

Ein musikalisch-literarischer Abend mit Werken verfemter Komponisten und Schriftstellerinnen: Anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus laden das Museum Lüneburg und das Theater Lüneburg in Kooperation mit der Hansestadt am 27. Januar 2024 zu „Theater trifft Museum: Weine nicht, dass ich jetzt gehe“. Beginn ist um 19 Uhr im Marcus-Heinemann-Saal des Museums. Karten sind im Vorverkauf bis zum 26. Januar um 13.30 Uhr an der Theaterkasse sowie über den Webshop des Theaters erhältlich. Die Abendkasse im Museum öffnet 60 Minuten vor Beginn der Veranstaltung.

Zu erleben sind Altistin Johanna Krödel und Pianistin Julia Rinderle sowie Hanna Rang und Beate Weidenhammer, beide Schauspielerinnen am Theater Lüneburg.

Johanna Krödel (Gesang) Foto: Irène Zandel

Johanna Krödel (Gesang)
Foto: Irène Zandel

Julia Rinderle (Klavier) Foto: jr-fotos

Julia Rinderle (Klavier)
Foto: jr-fotos

Hanna Rang (Sprecherin) Foto: Severin Koller

Hanna Rang (Sprecherin)
Foto: Severin Koller

Beate Weidenhammer (Sprecherin) Foto: Thomas Leidig

Beate Weidenhammer (Sprecherin)
Foto: Thomas Leidig

Dass die Hansestadt Lüneburg den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus mit einer kulturellen Veranstaltung begeht, ist schon Tradition. Die diesjährige Kooperation von Theater, Museum und Hansestadt im Dreiklang ist ein Novum zu diesem Anlass. „Ich freue mich, dass wir gemeinsam diese zentrale Veranstaltung für Lüneburg organisieren“, sagt Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch. „Museum, Theater und Hansestadt wirken hier zusammen, um der Opfer des Nationalsozialismus in würdigem, stimmungsvollem Rahmen zu gedenken.“

Die Veranstaltung „Theater trifft Museum: Weine nicht, dass ich jetzt gehe“ ist verfemten Komponisten und Schriftstellerinnen wie Rose Ausländer, Mascha Kaléko und Else Lasker-Schüler mit ihrem ganz eigenen Blick auf die Themen Verfolgung, Vertreibung und Abschied gewidmet. In den ausgewählten Liedern von Hanns Eisler und Kurt Weill, den Abschiedsliedern von Erich Wolfgang Korngold sowie den Gedichten der Autorinnen klingt das Entsetzen über den Zusammenbruch einer für stabil gehaltenen Welt mit. Und doch schwingt immer auch die Frage nach dem „Was nun?“ des Lebens mit, dessen Kraft trotz allem immer weitertragen will: Lebenswille und -freude werden unmittelbar spürbar.

Mit schwarzem Humor, leichter Muse und liebevoller Melancholie treten die Komponisten und Schriftstellerinnen dem Grauen ihrer Zeit entgegen. Zugleich weisen sie in ihrer unbedingten Menschlichkeit, die sich in allen Facetten zeigen will, über ihre Zeit hinaus. „Und sind damit gerade wieder von größter Aktualität“, sagt Johanna Krödel.

Uraufgeführt wurde das Programm als reiner Liederabend 2021 in der Villa Seligmann in Hannover, die zu den bedeutenden Stätten jüdischer Kultur in Deutschland zählt. „Julia Rinderle und ich waren so begeistert von der Musik und fanden den Abend inhaltlich so richtig, dass wir ihn sehr gerne nochmal zu Gehör bringen wollten“, erklärt Altistin Johanna Krödel. Daraufhin sprach sie Chefdramaturg Friedrich von Mansberg an, beide kennen sich seit vielen Jahren, haben vor einiger Zeit unter Stefan Metzger-Frey gesungen. „Friedrich von Mansberg und dem Theater liegt das Thema ebenfalls sehr am Herzen, wir wollten das gerne gemeinsam realisieren. Und nun passte es alles wunderbar zusammen.“

Geschichtsbewusstsein und gesellschaftliche Verantwortung sind auch große Themen der Kooperationsreihe „Theater trifft Museum“, die in diesem Jahr zehnjähriges Jubiläum feiert: „Mit dem Theater und dem Museum Lüneburg haben sich zwei der großen Kulturinstitutionen in Lüneburg gefunden, um gemeinsam die Erinnerungskultur in unserer Stadt und Region mitzugestalten und zu prägen. Uns verbindet das Anliegen, Geschichte und Geschichten zu vermitteln und durch Inszenierungen zur Reflexion zu bewegen“, stellt Museumsleiterin Heike Düselder fest. Für die Veranstaltung zu diesem Gedenktag bietet das Museum den idealen Veranstaltungsraum. „Unser Marcus-Heinemann-Saal ist auch ein Erinnerungsort und eignet sich daher für das Konzert ganz besonders“, sagt Düselder.

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