BNE-Zertifikat "Außerschulischer Lernstandort"

Auszeichnung für das Museum Lüneburg: 
Bildung für nachhaltige Entwicklung ist Demokratiebildung - Museum Lüneburg erhält BNE-Zertifikat „Außerschulischer Lernstandort

Das Niedersächsische Kultusministerium hat dem Museum das Zertifikat „Außerschulischer Lernstandort Bildung für nachhaltige Entwicklung“ verliehen, welches nun den Haupteingang ziert und so einmal mehr nach außen trägt, was dem Museumsteam und dem Team des Bildungs- und Integrationsbüros des Landkreises Lüneburg am Herzen liegt:

„Wir wollen einen Ort außerhalb von Schulen schaffen, an dem das Thema Nachhaltigkeit anschaulich, spielerisch, zum Erleben und Begreifen an Schüler:innen und Lehrkräfte vermittelt wird. Durch die Zertifizierung werden unsere Qualitätsstandards offiziell anerkannt. Außerdem bedeutet das Siegel einen enormen Motivationsschub, die Kooperationen mit Schulen auszubauen und weitere Konzepte zum Thema BNE zu erstellen“, so Museumspädagogin Ursula Detje, die im Museum diverse Workshops und andere Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit für Schulklassen entwickelt hat.

Freia Srugis, Leiterin des Fachdienstes Bildung und Kultur des Landkreises Lüneburg, betont: „Der Landkreis Lüneburg ist seit August 2021 eine von 48 BNE Modellkommunen bundesweit. Ziel des Landkreises ist Bildung als Schlüssel für nachhaltige Entwicklung zu stärken. Für uns als Kommune ist es daher sehr wichtig, dass es neben Schulen auch andere Lernorte gibt, die Schüler:innen und Lehrkräften gezielte Angebote machen, weshalb wir den Antrag des Museums gern unterstützt haben.“

Bildung für nachhaltige Entwicklung soll Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln bewegen. Hierbei geht es nicht nur um Klima- und Umweltschutz, sondern auch um Demokratiebildung – und die erreicht man am besten durch die richtigen Fragen und anschauliche Bespiele, z.B. zum Thema Müll: „Besonders eindrucksvoll war für mich die Kloake im Raum ‚finden und forschen‘ des Museums“, sagt Cindy Fitzer, Fachberaterin BNE im Regionalen Landesamt für Schule und Bildung (RLSB) Lüneburg. „Die Kloaken wurden im Mittelalter als Entsorgungsort für alles Mögliche verwendet. Hier verknüpft das Museum Lüneburg das Thema Müll und Konsum früher und heute und stellt Fragen wie: ‚Was und wie viel schmeißen wir heute weg? Auf welche Art und was konsumieren wir? Und welchen Einfluss hat das auf die Umwelt?‘ Das ist für mich gelebte BNE, denn es geht darum, Themen zu wählen, welche die Lebensrealität der Schülerinnen und Schüler aufgreifen und eigenverantwortliche sowie individuelle Lernprozesse ermöglichen.“

Das Museum Lüneburg ist bisher das einzige als außerschulischer Lernort zertifizierte Museum in der Region und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Angebote für möglichst viele Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Wünschen zu entwickeln und so als Motor für eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft zu fungieren – in den letzten Jahren gab es z.B. verschiedene Mitmach-Ausstellungen und Workshops zum Thema Umweltschutz, Rechtsextremismus und zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (Mission 2030 –noch bis Ende 2023). Auch in Themenführungen, Sonntagsgeschichten und der Reihe „Jung und Alt am Abendbrottisch“ ist das Thema Bildung für Nachhaltige Entwicklung oft präsent.

„Das Museum Lüneburg hat in besonderer Art und Weise in den letzten Jahren gezeigt, wie Bildungsthemen nachhaltig angeboten und Schulklassen an das Lernfeld Demokratiebildung geführt werden können. Alle Schulformen profitieren von dem Mut der Organisatoren auch unbequeme Themen spannend, mitreißend und mit der richtigen Dosis an Inhalten zu organisieren“, so Holger Petruschke, schulfachlicher Dezernent für BNE im RLSB, Lüneburg.

Seit seiner Eröffnung hat sich das Museum Lüneburg als Ausstellungsort und Archiv etabliert. Es ist darüber hinaus zu einem Ort für Austausch und Diskurs geworden. Der Gedanke der Nachhaltigkeit und des Lernens aus der Geschichte ist stets präsent. „Nur, wenn es in Zukunft gelingt, Natur im Sinne der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit zu nutzen, kann der Lebensraum des Menschen mit seinen Kulturgütern erhalten bleiben. Wir sind stolz auf die Auszeichnung, denn wir möchten im Museum Lüneburg Geschichte in die Gegenwart tragen und so Ort der Begegnung und Demokratiebildung sein“, sagt Museumsleiterin Frau Prof. Dr. Düselder.

Verleihung des Museumsgütesiegels im Rathaus Lüneburg
Frisch zertifiziert: Museum Lüneburg. V.l.n.r.: Holger Petruschke, schulfachlicher Dezernent für BNE im RLSB Lüneburg,
Cindy Fitzer, Fachberaterin BNE im RLSB, Freia Srugis, Leiterin des Fachdienstes Bildung und Kultur des Landkreises Lüneburg,
Ursula Detje, Museumspädagogin, Prof. Dr. Heike Düselder, Museumsleiterin, Paula Christophersen, Veranstaltungsmanagement,
Christina Broesike, Kuratorin Naturkunde


Siehe auch: Auszeichnungen für das Museum Lüneburg

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